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Dein Guide für Ramadan in Bosnien und Herzegowina

Ramadan, der heilige Monat des Fastens im Islam, wird wie überall auf der Welt, auch von der muslimischen Bevölkerung hier in Bosnien und Herzegowina gefeiert. Wenn du Bosnien während des Ramadan bereist, ist das eine ganz wunderbare Möglichkeit, tiefer in die Kultur unseres Landes einzutauchen, über den Islam zu lernen und spirituelle Praktiken kennenzulernen.

In diesem Blogbeitrag beantworten wir einige der häufigsten Fragen, die du dir vielleicht zum Ramadan in Bosnien und Herzegowina schon gestellt hast.

Wie wird Ramadan in Bosnien und Herzegowina gefeiert?

In Bosnien und Herzegowina ist Ramadan mehr als nur eine religiöse Pflicht – er ist eine Zeit der Gemeinschaft, des Zusammenhalts und der Besinnung.

Der Fastenmonat Ramadan geht aber über das körperliche Fasten hinaus – auch Neid, Hass, schlechte Gedanken oder Taten haben in diesem heiligen Monat keinen Platz.

Das tägliche Fasten von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang wird von vielen bosnischen Muslimen praktiziert, wobei das Fastenbrechen, das sogenannte „Iftar“, eine zentrale Rolle im sozialen und familiären Leben spielt. Manche fasten auch nur etwas Bestimmtes – zum Beispiel Alkohol oder Süßigkeiten.

Familien und Freunde versammeln sich, um gemeinsam zu essen, und es ist üblich, auch Gäste einzuladen. Restaurants bieten oft spezielle Iftar-Menüs an, sodass auch Reisende die Gelegenheit haben, diese festliche Mahlzeit zu erleben.

Wie verhält man sich als Tourist während des Ramadans?

Touristen sind nicht verpflichtet, am Fasten teilzunehmen und auch Einschränkungen wie in den arabischen Staaten, in denen Essen und Trinken im öffentlichen Raum nicht gern gesehen oder sogar untersagt ist, gibt es hier nicht.

Mit Einschränkungen musst du als Reisender eventuell bei den Öffnungszeiten mancher Restaurants rechnen – manche öffnen erst kurz vor dem Fastenbrechen. Vor allem in touristischen Städten wie Sarajevo und Mostar sind aber tagsüber fast alle Restaurants geöffnet.

Auch eine Moschee zu Ramadan zu besuchen ist kein Problem – halte dich jedoch hier an die Gebetszeiten und sei bei deinem Besuch außerhalb dieser respektvoll.

Was ist „Iftar“ und wo kann man es erleben?

„Iftar“ ist die Mahlzeit, mit der das Fasten jeden Abend bei Sonnenuntergang gebrochen wird. Es beginnt traditionell mit Datteln und einem Glas Wasser. Wenn du Ramadan in Sarajevo oder Mostar erleben möchtest, wirst du in vielen Restaurants ein „Iftar-Menü“ auf der Karte finden, das oft aus traditionellen Gerichten besteht, die gemeinsam mit der Familie auch Zuhause gekocht und gegessen werden.

Traditionelle bosnische Gerichte sind beispielsweise „Begova Čorba“ (Hühnersuppe), „Sogan Dolma“ (gefüllte Zwiebeln) und „Tufahija“ (mit Walnüssen gefüllte Äpfel) enthalten. Auch Somun, ein Fladenbrot, gehört zum Fastenbrechen fest dazu. Mehr bosnische Gerichte findest du hier.

Wie verändert sich das öffentliche Leben während des Ramadans?

Während des Ramadans kann sich das tägliche Leben in Bosnien und Herzegowina etwas langsamer anfühlen. Einige Geschäfte und Büros haben verkürzte Öffnungszeiten, und es ist nicht ungewöhnlich, dass Menschen sich tagsüber zurückziehen, um sich auf das Fasten zu konzentrieren.

Nach Sonnenuntergang erwachen die Städte jedoch zum Leben, und besonders in Sarajevo und Mostar gibt es ein pulsierendes Nachtleben während des Ramadans. In dieser Zeit sind die Straßen belebt, die Cafés voll, und oft finden kulturelle Veranstaltungen statt.

Kann man während des Ramadans an Touren und Aktivitäten teilnehmen?

Ja, auch während des Ramadans gibt es viele Aktivitäten und Touren, an denen Touristen teilnehmen können. Wanderungen, Stadtführungen und Besichtigungen von kulturellen Stätten sind in der Regel unbeeinträchtigt.

Dein Tourguide oder Reiseanbieter weiß es aber sicherlich zu schätzen, wenn du ihn vorab fragst, ob er fastet und vielleicht leichtere oder kürzere Touren bevorzugt.

Wie wird das Ende des Ramadans gefeiert?

Das Ende des Ramadans wird mit dem Fest „Eid al-Fitr“ gefeiert, auf Bosnisch „Bajram“ genannt. Es ist eine Zeit des Feierns und der Freude, bei der Familien und Freunde zusammenkommen, um gemeinsam zu essen, kleine Geschenke auszutauschen und den erfolgreichen Abschluss des Fastens zu feiern.

An diesem Tag sind die Moscheen voller Gläubiger, und es gibt überall festliche Veranstaltungen, die meisten Läden sind in den überwiegend muslimischen Städten geschlossen.

Wir finden es besonders schön, an diesem Tag durch die Stadt zu schlendern, die festlich gekleideten Menschen zu betrachten, und sich vom Treiben mitreißen zu lassen. Zu Bajram in Bosnien Urlaub zu machen, gibt dir einen wirklich intensiven Einblick in die Kultur unseres Landes.

Gibt es spezielle Orte, die man während des Ramadans besuchen sollte?

Sarajevo ist während des Ramadans definitiv der Hotspot in Bosnien. Die Altstadt, Baščaršija, erstrahlt im Abendlicht, und die Moscheen sind ein zentraler Punkt der spirituellen und sozialen Aktivitäten. Um am Ramadan ein wenig teilzunehmen, kannst du dir einen frischen Somun mit Schwarzkümmel kaufen – schon Stunden vor Sonnenuntergang bilden sich vor häufig unscheinbaren Bäckereien lange Schlagen.

Falls du in der Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina bist, solltest du außerdem auf keinen Fall den Kanonenschuss von der gelben Festung verpassen, der während des gesamten Ramadan das Ende des Tages ankündigt.

Auch Mostar, mit seiner beeindruckenden Alten Brücke und den historischen Moscheen, ist ein beliebter Ort, um die Atmosphäre des Ramadans zu erleben. Die Straßen sind mit Lichterketten geschmückt und die Menschen genießen es, während des Fastenmonats gemeinsam zu spazieren.

Fazit: Ramadan als Reiseerlebnis in Bosnien und Herzegowina

Ramadan in Bosnien und Herzegowina ist eine einzigartige Gelegenheit, die Kultur und Spiritualität unseres Landes aus erster Hand zu erleben.

Wenn du Respekt und Offenheit mitbringst, bietet dieser Monat viele Möglichkeiten, Teil der Gemeinschaft zu werden und die besonderen Traditionen der Bosniaken und Muslime weltweit kennenzulernen. Ob bei einem Iftar in Sarajevo oder beim Besuch einer Moschee in Mostar – Ramadan ist eine Zeit, in der das Herz und die Seele des Landes besonders spürbar sind.